Barcelona, Spanien, 2. März 2023 - Zwölf europäische Städte aus zehn Ländern nehmen an der dritten Ausgabe des Wettbewerbs Rapid Applications for Transport (RAPTOR) von EIT Urban Mobility, einer Initiative des Europäischen Innovations- und Technologieinstituts (EIT), einer Einrichtung der EU, teil. RAPTOR ist ein innovatives, herausforderungsbasiertes Programm, das in kurzer Zeit Lösungen für identifizierte städtische Herausforderungen im Bereich der urbanen Mobilität entwickelt und testet. Im Rahmen von RAPTOR schlagen Start-ups und KMUs innovative und wirkungsvolle Lösungen für diese Herausforderungen vor. Die Gewinner erhalten eine Finanzierung von 35 000 Euro und ein individuelles Mentoring, um ihre Lösung während der fünfmonatigen Projektlaufzeit in der Stadt zu entwickeln und zu testen.
Jede der teilnehmenden Städte hat eine besondere Herausforderung identifiziert – von der Umweltverschmutzung durch den Güterverkehr über den Zugang zu Ladestationen für Elektrofahrzeuge bis hin zur Sicherheit des Radverkehrs. Die Städte für dieses Jahr sind: Akureyri (Island), Ankara (Türkei), Ajka (Ungarn), AMB Barcelona (Spanien), Hauptstadtregion Dänemark (Dänemark), Debrecen (Ungarn), Dubnicka nad Váhom (Slowakei), Den Haag (Niederlande), Helsingborg (Schweden), Mechelen (Belgien), München (Deutschland), Region Stuttgart (Deutschland).
Gareth Macnaughton, Direktor für Innovation, EIT Urban Mobility: "RAPTOR nutzt schnelle, innovative Lösungen, um konkrete Herausforderungen der urbanen Mobilität in europäischen Städten zu lösen. Das Programm fördert innovative europäische Start-ups und KMUs mit Städten zusammenzuarbeiten, um Lösungen für ihre urbanen Herausforderungen zu finden und zu testen. RAPTOR bringt Innovation auf die lokale Ebene und hilft dabei, eine städtische Abhängigkeit von großen multinationalen Beratungs- oder Technologiekonzernen zu beenden. EIT Urban Mobility begrüßt diese zwölf neuen Städte in ihrer aktiven Rolle als treibende Kraft von schnelleren Mobilitätsinnovationen.“
EIT Urban Mobility und die zwölf Städte starten nächste Woche den offenen Wettbewerb, bei dem europäische Start-ups und KMUs Lösungen vorschlagen können, die diese Herausforderungen adressieren. Die konkrete Mobilitätsherausforderung für jede dieser Städte wird während des Informationstages am 15. März 2023 erläutert und beschrieben, um KMUs und Start-ups bei ihrer Vorbereitung auf den Wettbewerb zu unterstützen.
München – Wie können individuelle Mobilitätsmuster in einer Stadt wie München anhand eines Datenmodells identifiziert werden?
Die 1,5-Millionen-Einwohner-Stadt München steht vor ökologischen und verkehrstechnischen Herausforderungen: die wachsende Einwohnerzahl und der zunehmende Individualverkehr führen zu einem Anstieg der CO2-Emissionen. Rund 400.000 Personen aus dem Umland pendeln täglich nach München. Die einzig verfügbaren Daten, die von den in den öffentlichen Verkehrsmitteln installierten Geräte erfasst werden, sind die Zählungen von Fahrgästen, die an den Bahnhöfen in U-Bahn/Straßenbahn/Bus ein-, aus- und umsteigen. Eine Auswertung weiterer Verkehrsmittel findet nicht statt. Zudem sind nur 15 – 60 % der Fahrzeuge des öffentlichen Verkehrs mit Zählgeräten ausgestattet. Mobile Anbieter können Bewegungsströme fast in Echtzeit darstellen, erfassen jedoch keine kurzen Distanzen von unter einem Kilometer und sind nicht in der Lage, zwischen Verkehrsmitteln zu unterscheiden. App-basierte Lösungen hingegen haben häufig das Problem, dass es nicht ausreichend Nutzerinnen und Nutzer gibt und dass diese zudem nicht repräsentativ für die lokale Wohnbevölkerung und Touristinnen und Touristen sind.
Region Stuttgart – Wie können wir die An- und Abreisekultur zu Großveranstaltungen verändern? Was kann getan werden, um das Verkehrsangebot zu diversifizieren und Staus bei derartigen Veranstaltungen zu verringern?
Die Region Stuttgart mit ihren 179 Gemeinden ist ein innovativer Wirtschaftsstandort und gehört zu Deutschlands Spitzenreitern in den Bereichen Arbeit, Wettbewerbsfähigkeit, Dynamik und Lebensqualität. In Stuttgart finden das ganze Jahr über zahlreiche Veranstaltungen statt. Großveranstaltungen können jedoch erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt haben, insbesondere wenn existierende Transportmöglichkeiten nicht nachhaltig sind. Durch die Diversifizierung der Transportmöglichkeiten und die Förderung nachhaltiger Verkehrsmittel können wir die Umweltauswirkungen von Großveranstaltungen verringern.
Andere Herausforderungen